WIESBADEN. Die Kriminalitätsstatistik für Hessen 2023, die am heutigen Freitag vom Hessischen Innenministerium vorgestellt wurde, zeichnet ein Bild eines Landes, das im vergangenen Jahr von zahlreichen Herausforderungen geprägt war. Die Zahl der Straftaten stieg im Vergleich zum Vorjahr um 7,8 % auf 397.512 Fälle.

Besorgniserregende Entwicklungen

Besorgniserregend ist der Anstieg der Gewaltdelikte. Die Zahl der Körperverletzungen nahm um 5,2 % zu, die der gefährlichen und schweren Körperverletzungen sogar um 10,7 %. Auch die Fälle von häuslicher Gewalt erreichten mit 12.000 einen neuen Höchstwert.

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Höchstwerte bei Angriffen auf Einsatzkräfte

Einen traurigen Höchstwert erreichten auch die Angriffe auf Einsatzkräfte. Im Jahr 2023 wurden 5.056 Polizeibeamte und 171 Rettungskräfte Opfer von Angriffen. Innenminister Roman Poseck verurteilte diese Angriffe aufs Schärfste und betonte, dass die Täter mit der vollen Härte des Gesetzes rechnen müssten.

Anstieg antisemitischer Straftaten

Die Zahl der antisemitischen Straftaten stieg im Jahr 2023 um 224 % auf 347 Fälle. Innenminister Poseck sprach von einem „beschämenden Anstieg“ und bekräftigte die Entschlossenheit der hessischen Regierung, jüdisches Leben zu schützen.

Erfolgreiche Bekämpfung von Kindesmissbrauch

Die hessische Polizei konnte im Kampf gegen Kindesmissbrauch Erfolge verzeichnen. Im Jahr 2023 wurden 2.180 Durchsuchungen durchgeführt, 35 Haftbefehle vollstreckt und 25.660 Datenträger sichergestellt. LKA-Präsident Andreas Röhrig lobte die Arbeit der FOKUS Dienststellen, die sich auf die Bekämpfung von Kindesmissbrauch spezialisiert haben.

Höherer Fallzahlenanstieg in Ballungsgebieten

Die Kriminalitätsentwicklung in Hessen war im Jahr 2023 regional unterschiedlich. In den Ballungsgebieten war der Anstieg der Fallzahlen deutlich höher als im ländlichen Raum. (wal)

Hier finden Sie die vollständige Präsentation der Kriminalstatistik

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