SCHWALMSTADT-TREYSA. Offiziellen Zahlen zufolge setzten am Samstagmittag rund 2.000 Menschen bei einer Versammlung in Schwalmstadt-Treysa ein Zeichen für Toleranz und Menschenwürde.

Unter dem Motto „Die Schwalm steht zusammen – Für Demokratie gegen Rechts“ versammelten sich die Teilnehmer am Goldeselplatz im Kreuzungsbereich der Bahnhofstraße/Wagnergasse, um gegen rechte Hetze und Ausgrenzung zu demonstrieren. Der von den Veranstaltern ausgewählte Platz füllte sich vor 14 Uhr schnell. Die Reden auf der Ladefläche des vor der VR-Bank querstehenden Lkw begannen dann ein viertel Stunden später mit der Eröffnung von Jochen Helwig, vom Arbeitskreis für Toleranz und Menschenwürde in Schwalmstadt.

Was bringen die aktuellen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus? Nun ja, erstens zeigen sie, dass die Straße nicht Pegida, Querdenkern oder anderen bedenklichen Gruppierungen überlassen wird. Zweitens wird durch sie deutlich, dass das stete Warnen der etablierten Parteien vor der AfD nicht länger nur ein Merkmal von Berufspolitikern ist, sondern spätestens seit dem konspirativ-fürchterlichen Treffen in Potsdam in weiten Teilen der Bevölkerung angelangt ist. Und drittens sind diese Demonstrationen ein starkes Symbol und ein wichtiges Zeichen, trotz der Kritik, dass Symbolpolitik generell wenig nutzt – das Gegenteil ist mitunter der Fall: Symbole sind von enormer Relevanz inner- und außerhalb des politischen Diskurses.

Linus Dietrich in seiner Kolumne: Kolumne: Demonstrieren und…

Organisiert wurde die Kundgebung vom Arbeitskreis für Toleranz und Menschenwürde sowie den „FreundInnen für Demokratie“. Redner waren unter anderem Schwalmstadts Bürgermeister Tobias Kreuter, Schwalm-Eders Landrat Winfried Becker, der Kasseler Regierungspräsident Mark Weinmeister sowie Hephata Vorstand Maik Dietrich-Gibhardt, Jochen Helwig und Pfarrer a. D. Dieter Schindelmann.

ANZEIGE

Alle Redner sprachen sich in ihren Beiträgen für demokratische Werte und gegen Rechtspopulismus aus. Sie betonten die Wichtigkeit von Toleranz und Zusammenhalt in der Gesellschaft.
Musikalisch begleitet wurde die Kundgebung von Corsham, dem Gilserberger Bürgermeister Rainer Barth und Schülern der Melanchthon Schule. Suse Salin trug ein Gedicht vor.
Die Polizei war mit wenigen Beamten vor Ort, die vom Schwalmstädter Ordnungsamt unterstützt wurden. Es kam zu keinerlei nennenswerten Vorfällen.

Die Organisatoren der Kundgebung zeigten sich zufrieden mit der Resonanz. „Es ist wichtig, dass wir gemeinsam ein Zeichen gegen Rechts setzen“, sagte Tobias Kreuter. „Die Schwalm ist bunt und tolerant, und das wollen wir heute zeigen.“

Das Bündnis „Die Schwalm steht zusammen“ kündigte an, auch in Zukunft gegen rechte Aktivitäten in der Region mobil zu machen.

Parallel zu der Versammlung Schwalmstadt-Treysa fand auch eine Kundgebung in Fritzlar gegen Rechts statt. Hier geht die Polizei von rund 500 Teilnehmern aus. Die Veranstalter zählten die doppelte Anzahl, 1000 Teilnehmer. (wal)

ANZEIGE