SCHWALMSTADT-TREYSA. Am kommenden Samstag, dem 10. Februar, findet ab 14 Uhr am Goldeselplatz, im Kreuzungsbereich Bahnhofstraße / Wagnergasse in Treysa, eine Demonstration unter dem Motto „Die Schwalm steht zusammen – Für Demokratie gegen Rechts“ statt.

Organisiert wird die Demo vom Arbeitskreis für Toleranz und Menschenwürde sowie dem Bündnis „Freund*innen der Demokratie“. Unterstützung haben unter anderem die Stadt Schwalmstadt und die Hephata-Diakonie zugesagt.

Die Organisatoren rechnen mit einer Teilnahme von 1.000 oder mehr Menschen, die ihre Stimme gegen Rechtsextremismus erheben und für die Bewahrung der Demokratie demonstrieren werden. Zu den Rednern der Veranstaltung zählen unter anderem der Bürgermeister von Schwalmstadt, Tobias Kreuter, Hephata-Vorstand Maik Dietrich-Gibhardt, sowie der pensionierte Pfarrer Dieter Schindelmann.

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Bürgermeister Kreuter betont im Vorfeld der Veranstaltung die Wichtigkeit des gemeinschaftlichen Engagements und der sichtbaren Solidarität: In einer Zeit, in der sich immer mehr Menschen entschlossen zeigen, für die Grundwerte der Demokratie auf die Straße zu gehen und rechten Tendenzen entgegenzutreten, möchte auch Schwalmstadt ein deutliches Zeichen setzen. Besonderer Dank gilt den engagierten Bürgern, die diese Demonstration initiiert haben. Ihr Einsatz für Toleranz, Menschenwürde und demokratische Prinzipien verdient höchste Anerkennung, so Kreuter.

Wer das Anliegen offiziell und öffentlichkeitswirksam unterstützen möchte, kann ein Logo (nur PNG Datei!) bis Montag, den 05.02. an folgende E-Mail-Adresse senden: jugendpflege@schwalmstadt.de. Das Logo wird dann in die Liste der Unterstützer aufgenommen.

Hintergrund

„Freund*innen der Demokratie“

In einer Zeit, in der demokratische Werte und Institutionen zunehmend unter Druck geraten, hat sich ein neues Bündnis formiert, das über Partei-, Verbands- und Konfessionsgrenzen hinweg Menschen vereinen möchte: „Freund*innen der Demokratie“. Dieser Name wurde bewusst gewählt, um eine breite Identifikationsmöglichkeit zu schaffen und allen Interessierten eine Plattform zu bieten, sich für die Verteidigung der Demokratie starkzumachen. Die Initiatoren dieses Bündnisses, eine Gruppe junger Menschen, die der zunehmenden Hassrede und Hetze nicht länger tatenlos zusehen wollen, setzen sich für eine solidarische, offene und vielfältige Gesellschaft ein. Ihr Protest ist friedlich, zeugt aber dennoch von einer bestimmten Entschlossenheit. Sie betonen die Wichtigkeit, nicht gespalten zu werden, und engagieren sich für ein tolerantes Miteinander aller Bürger. Obwohl das Bündnis derzeit noch aus einer kleinen Anzahl Aktiver besteht, sind sich die Mitglieder bewusst, dass viele weitere Personen ihre Anliegen teilen. Insbesondere in der Schwalm, einer Region, in der die AfD starken Zuspruch findet, möchten sie ein wichtiges Zeichen setzen. Ihnen ist klar, dass eine Demonstration alleine die Welt nicht verändern kann, aber sie sehen darin einen wesentlichen Schritt, um auf ihre Sache aufmerksam zu machen und langfristig zu einem besseren gesellschaftlichen Zusammenleben beizutragen. Die positive Resonanz und die zahlreichen Unterstützungsangebote, die das Bündnis in den letzten Tagen erfahren hat, bestärken die Mitglieder in ihrem Vorhaben. Alle, die sich aktiv einbringen möchten, sind herzlich eingeladen, sich per E-Mail an demokratiefreunde.schwalm@gmail.com zu wenden.

Arbeitskreis für Toleranz und Menschenwürde Schwalmstadt

Seit 1993 setzt sich der Arbeitskreis für Toleranz und Menschenwürde Schwalmstadt für ein friedliches und respektvolles Zusammenleben aller Menschen in der Region ein. Gegründet auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Gerd-Friedrich Huck, stand die Eröffnung einer Gemeinschaftsunterkunft für Asylsuchende im Vordergrund. Die Ziele des Arbeitskreises waren klar: Fremdenfeindlichkeit, Menschenverachtung und Gewalt sollten in Schwalmstadt und Umgebung keinen Platz haben.

Präventionsarbeit gegen Vorurteile und Klischees

Der Arbeitskreis versteht seine Aufgabe als präventive Arbeit gegen Vorurteile und Klischees. Durch aktives Hinsehen, Nachfragen und Klärung begegnet man menschenfeindlichen Positionen und fördert stattdessen Verständigung und Respekt. Diese mühsame und geduldige Arbeit eröffnet die Chance, falsche Bilder und unzutreffende Vorstellungen zu überwinden und tragfähige Lösungen zu entwickeln.

30 Jahre Erfahrung im interkulturellen Zusammenleben

Der Arbeitskreis für Toleranz und Menschenwürde blickt auf 30 Jahre Erfahrung im Bereich des interkulturellen Zusammenlebens zurück. In dieser Zeit hat man gelernt, dass ein friedliches und respektvolles Miteinander nicht einfach von selbst passiert. Kontinuierliches Engagement und die Bereitschaft, Menschen willkommen zu heißen und zu unterstützen, sind zentrale Faktoren.

Schwalmstadt: Ein Zuhause für alle

Schwalmstadt und die Schwalmregion haben die Fähigkeit, ein gutes Zuhause zu sein – sowohl für die Menschen, die hier leben, als auch für diejenigen, die noch kommen werden. Der Arbeitskreis leistet einen wichtigen Beitrag dazu, dass die Region den Herausforderungen der Zukunft gerecht wird und ein Ort der Toleranz und Menschlichkeit bleibt.

Der Arbeitskreis in der Zukunft

Der Arbeitskreis für Toleranz und Menschenwürde Schwalmstadt wird sein Engagement auch in Zukunft fortsetzen. Die aktuellen Herausforderungen wie die Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine und die Bekämpfung von Hass und Hetze im Internet erfordern eine aktive und engagierte Zivilgesellschaft. Der Arbeitskreis ist bereit, diese Herausforderungen anzunehmen und sich für ein friedliches und tolerantes Miteinander in Schwalmstadt und Umgebung einzusetzen. (wal)

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