SCHWALMSTADT. Heide Scheuch-Paschkewitz, Direktkandidatin für den Bundestag und Stadtverordnete in Schwalmstadt für DIE LINKE., widerspricht der Aussage von Bürgermeister Pinhard, dass das an der A 49 geplante Gewerbegebiet nachhaltig sei.

„Die Ansiedlung von Zukunftstechnologien, produzierendem Gewerbe und Logistikern in Gewerbegebieten sei allgemein üblich, hat per se keinen Modellcharakter und sei auch nicht nachhaltig“, so Scheuch-Paschkewitz am Sonntag in einer Pressemitteilung.

„Hier sollen 35 Hektar fruchtbaren Ackerlandes bebaut, versiegelt – vernichtet werden. Ackerland, das unter anderem pro Hektar angebautem Mais im Jahr 14 Tonnen CO₂ bindet und 9 Tonnen Sauerstoff freisetzt“, so Scheuch-Paschkewitz weiter.

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Nachhaltige Umweltzerstörung

Und weiter heißt es in der Mitteilung: „Das geplante Logistikzentrum wird in der Realität ein großer Umschlagplatz für den überregionalen Warentransport sein. Dort werden täglich hunderte von Lkw an und abfahren, die Umwelt belasten, indem sie Sauerstoff verbrauchen, massenhaft CO₂ produzieren und die Menschen mit Lärm und gesundheitsschädlichen Abgasen belasten. Das könnte auch als nachhaltige Umweltzerstörung bezeichnet werden“, meint Scheuch- Paschkewitz, die auch agrarpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion ist.

Scheuch-Paschkewitz schreibt weiter: „Das geplante Gewerbegebiet wird zusätzlichen Güterverkehr auf die Straße bringen. Waren werden um die halbe Welt transportiert. In der Coronakrise sind diese globalen Lieferketten zusammengebrochen und haben die Wirtschaft nachhaltig geschädigt. Statt weiterhin auf solche riskanten Wirtschaftskreisläufe zu setzen, sollte sich der Stadtmanager Nehrenberg für eine regionale Vermarktung von in der Region erzeugten Produkten starkmachen. Er könnte so etwa Ideen entwickeln, wie man den Schwalmstädter Wochenmarkt attraktiver gestalten könne. Das wäre eine Nachhaltigkeit, die diesen Namen auch verdient.“

Nach Ansicht der Linken ist allgemein bekannt: „Versiegelte Flächen erhöhen die Hochwassergefahr. Das ist nach den letzten Katastrophen für uns alle deutlich geworden. Der Rückbau von versiegelten Flächen ist daher das Gebot der Stunde und nicht die Umwandlung von 35 Hektar Ackerland in ein umwelt- und naturzerstörendes Gewerbegebiet. Durch ökologischen Landbau kann der Anteil der CO₂ Speicherung um etwa drei bis vier Tonnen pro Hektar im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft noch erhöht werden. An Stelle eines umweltzerstörenden neuen Gewerbegebietes, sollte Bürgermeister Pinhard sich für einen Ausbau der ökologischen Landwirtschaft einsetzen. Durch gezielte Förderungen könnte die Stadt Anreize dafür schaffen und einen echten Beitrag zum Klimaschutz leisten. Das wäre eine Nachhaltigkeit, die diesen Namen auch verdient“. (wal)

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