
Zum vierten Mal Spitzenreiter beim ADFC-Voting (Korrigiert)
BAUNATAL | BERLIN. „Und der Gewinner ist … ?“ Zum vierten Mal in Folge belegt Baunatal den ersten Platz beim bundesweiten ADFC-Fahrradklima-Test in der Kategorie der Städte zwischen 20.000 und 50.000 Einwohnern. Mit der Note 2,2 verbesserte sich die Stadt sogar noch einmal leicht im Vergleich zum Vorjahr und setzt damit bundesweit Maßstäbe für fahrradfreundliche Mittelstädte.
Der Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), gefördert vom Bundesverkehrsministerium, gilt als „Zufriedenheitsbarometer der Radfahrenden“ und wird alle zwei Jahre durchgeführt. Ein Preis, den man nicht mit Werbung und Marketing beeinflussen kann. In einer Online-Umfrage bewerten Bürgerinnen und Bürger ihre Stadt nach Schulnoten in verschiedenen Kategorien wie Sicherheit, Komfort, Infrastruktur und Förderung des Radverkehrs. 2024 haben mehr als 180.000 Radfahrende in 1.148 Städten ihre Einschätzungen abgegeben – ein neuer Rekord.
Nummer 1 in sieben Kategorien
Baunatal konnte dabei nicht nur quantitativ überzeugen, sondern vor allem qualitativ: In gleich sieben Kategorien landete die Stadt bundesweit auf Platz 1 ihrer Größenklasse. Besonders positiv wurde die Erreichbarkeit des Stadtzentrums per Rad bewertet (Note 1,7), ebenso wie das Sicherheitsgefühl auf den Radwegen (1,8) und die Werbung fürs Radfahren (1,9). Auch die zügige Fahrt auf Radwegen (2,0) und der Winterdienst auf Radwegen (2,2) fanden viel Zustimmung. Kritisch sehen die Befragten hingegen wie überall in Deutschland den Umgang mit Falschparkern auf Radwegen – in Baunatal wurde dies mit 4,0 am schlechtesten bewertet.
Trotz dieser Baustellen ist das Gesamtbild beeindruckend: Während viele Städte im Ranking stagnieren oder abrutschen, kann Baunatal durch Kontinuität, Investitionen und eine fahrradfreundliche Haltung in Verwaltung und Politik überzeugen. Dass der Radverkehr nicht nur umweltfreundlich ist, sondern auch Lebensqualität stiftet, zeigt sich hier auf eindrucksvolle Weise.
Auszeichnung heute an Daniel Jung und Hartmut Wicke übergeben
Die Auszeichnung wurde am heutigen 17. Juni 2025 in Berlin verliehen. Für Baunatal nahmen Erster Stadtrat Daniel Jung und Hartmut Wicke, Beauftragter für Radverkehr, den Preis entgegen – stellvertretend für viele Engagierte, die in Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft am kontinuierlichen Ausbau der Radfreundlichkeit mitwirken. Hartmut Wicke sieht die langfristige Arbeit in Baunatal bestätigt. Die Radprojektgruppe habe die Stadt tatkräftig unterstützt. Dass sich die Note erneut verbessert hat, ist für Daniel Jung ein besonders erfreuliches und wichtiges Indiz, dass es sich lohnt, immer weiter an der Verbesserung des Radverkehrs zu arbeiten. Die Bürgerinnen und Bürger erkennen das offensichtlich an: „Auch aus einer guten Position kann man sich verbessern!“
Zum vierten Mal auf Platz 1 – das ist mehr als eine Momentaufnahme. Es ist der Beleg für eine nachhaltige Verkehrspolitik, die nicht auf Schlagzeilen, sondern auf Substanz setzt. Baunatal wird damit immer mehr zum Vorbild für andere Städte – und für viele Bürgerinnen und Bürger zur täglichen Bestätigung: Radfahren kann sicher, schnell und attraktiv sein. Vor allem in einer Autostadt. (rs)


4 Kommentare
Der Druckfehler ADRC statt ADFC wurde sehr kurzfristig behoben. Das ist zugleich sehr lobenswert.
Die Dienstreise des Ersten Stadtrates Daniel Jung und des Amtsleiters Hartmut Wicke nach Berlin zur Auszeichnung der Stadt Baunatal wegen des hervorragenden Fahrradklimas erfolgte gemäß dem Hinweis des Redakteurs mit der Deutschen Bundesbahn – DB. Das ist durchaus zeitgemäß und deshalb auch nicht zu beanstanden.
Es stellt sich dann aber die weitere Frage, warum und / oder wofür der Erste Stadtrat überhaupt einen eigenen Dienstwagen der Stadt Baunatal (VW Elktrofahrzeug in der gehobenen 60.000,00 Euro-Fahrzeugklasse) benötigt? Für Fahrten überwiegend innerhalb der Stadt Baunatal und in der näheren Umgebung gewiss nicht. Die Stadt Baunatal hat dafür gewiss auch weitere Dienstfahrzeuge, die von allen Rathausbediensteten im Bedarfsfall genutzt werden können. Das ist weitaus kostengünstiger.
Deshalb plädiert Bürgermeister Henry Richter völlig zu Recht für die Abschaffung der personengebundenen Dienstfahrzeuge für ihn selbst sowie den Ersten Stadtrat Daniel Jung. Der Magistrat sowie Daniel Jung sind da aber anderer Auffassung. Darüber wurde bereits in der Presse ausführlich berichtet.
Diese zwei Dienstfahrzeuge der Verwaltungsspitze sind für die Stadt Baunatal evident „sehr unwirtschaftlich“. Das gilt insbesondere für den Dienstwagen des Ersten Stadtrates, weil gerade dessen Fahrzeug weit überwiegend nur privat und kaum dienstlich genutzt wird! Das widerspricht gravierend dem Wirtschaftlichkeits- und Sparsamkeitsgebot der öffentlichen Verwaltung. Gerade um konkrete und umsetzbare Einsparvorschläge geht es beim Doppelhaushalt 2025/26 der Stadt Baunatal derzeit aktuell!
Dienstwagen einer Behörde des öffentlichen Dienstes sind außerdem nach meinem Rechtsverständnis begrifflich nur dann Dienstwagen, wenn diese in der Hauptsache dienstlich und nicht privat genutzt werden! Zumindest in dieser Einschätzung sollte doch allseits Übereinstimmung bestehen!?
Nur rein vorsorglich bzw. lediglich zur Klarstellung/Richtigstellung von mir folgender Hinweis:
Bei nh24 hat sich unmittelbar rechts neben dem Foto von Daniel Jung und Hartmut Wicke in der Zwischenüberschrift Baunatal „Zum vierten Mal Spitzenreiter beim ADRC-Voting“ ein sog. „Dreckfuhler“ eingeschlichen.
Die Abkürzung „ADRC“ steht nach einer Google-Recherche für „Alternativer Deutscher Reise Club“ – Erotic-Holiday for adults – Erotic Reisen für Swinger, Hedonisten, FKK und tolerante Menschen! Von diesem Club ist jedoch die Stadt Baunatal wegen evtl. Club-Fahrradreisen mit dem Ziel Baunatal nicht in Berlin ausgezeichnet worden.
Richtig ist, wie sich aus dem weiteren Text mehrfach in dem Bericht ergibt, die Abkürzung „ADFC“ für Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club! Lediglich in dieser eindeutig ehrenhaften Angelegenheit befanden sich zwecks Entgegennahme der Auszeichnung der Erste Stadtrat Daniel Jung sowie Amtsleiter Hartmut Wicke in amtlicher Mission der Stadt Baunatal auf Dienstreise in Berlin.
Nicht bekannt ist, ob die Vorgenannten die Stadt Baunatal und dem Anlass der Auszeichnung zur Ehre (= fahrradfreundlichste Stadt) mit dem Fahrrad oder alternativ einem Dienstwagen oder der DB nach Berlin anreisten? Die Stadt Baunatal muss bekanntlich massiv Kosten einsparen. Sind vorab entsprechende Vergleichsberechnungen bezüglich der jeweils anfallenden Reisekosten veranlasst worden? Hätte dieses Dienstgeschäft aus Sparsamkeitsgründen durchaus auch lediglich nur mit einem Bediensteten statt mit zwei Bedensteten erledigt werden können? Solche Fragen stellen sich bei vorläufiger Haushaltsführung. Zu den Pflichtausgaben der Stadt dürften diese Reisekosten nach Berlin vermutlich nicht gehören!
Danke für den Korrekturhinweis, wir haben aus dem „R“ ein „F“ gemacht. Bei der Gelegenheit: Ihr erster Satz im letzten Absatz klingt nicht ganz schlüssig. Wir haben übrigens ein Video aus einem ICE in den Sozialen Medien gesehen. Damit könnte die Frage nach der Anreise beantwortet sein? Also nicht nackt und zu Fuß mit dem ADRC …
Danke an den neuen Bürgermeister
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