Rund 50 Kulturorte präsentieren kulturelle Vielfalt und wollen Teilhabe stärken
KASSEL. Zum Ausklang eines Kasseler Sommers gehört im September traditionell die Museumsnacht, die nun schon zum 18. Mal stattfinden wird.
Am 2. und 3. September kommt damit ein beliebtes und vielseitiges Kulturformat nach der documenta-Pause und zwei Jahren mit pandemiebedingten Alternativformaten zurück.
Rund 50 Museen, Galerien und Kulturinstitutionen werden mit einem gemeinsamen MuseumsnachtTicket ihre Türen öffnen. Ein stimmungsvoller Rahmen mit Licht, Musik und Kulinarik begleitet das Programm der Einrichtungen.
In einem Pressegespräch stellte Oberbürgermeister Dr. Sven Schoeller gemeinsam mit Carola Metz (Leiterin des städtischen Kulturamtes), Prof. Dr. Kai Füldner (Leiter der Städtischen Museen), Dr. Martina Lüdicke und Dr. Aymen Hamdouni (Hessen Kassel Heritage), Gerold Eppler (Museum für Sepulkralkultur), Prof. Dr. Andreas Hoffmann und Moritz Wesseler (documenta und Museum Fridericianum gGmbH) das Programm zur Kasseler Museumsnacht 2023 vor.
„Die Museumsnacht zeigt eindrucksvoll, wie großartig unsere Kasseler Kulturlandschaft ist. Ich freue mich, dass das Event in diesem Jahr wieder stattfinden kann und begrüße es sehr, dass der Fokus dieses Mal auf kultureller Teilhabe insbesondere durch Mehrsprachigkeit liegt. Dies ist ein wichtiges Zeichen in unserer vielfältigen und internationalen Kulturstadt“, fasst Oberbürgermeister Dr. Schoeller das Thema der Museumsnacht 2023 zusammen.
Ticket gilt zum ersten Mal auch für den Sonntag
„Wir freuen uns, dass die Kasseler Museumsnacht in ihrer klassischen Form und damit auch das besondere Flair dieses nächtlichen Events zurück ist. Da die verlängerten Öffnungszeiten der ‚Kasseler Woche der Museen‘ auf viel Zuspruch stießen, bietet die Museumsnacht auch in diesem Jahr mehr Zeit für den Kulturgenuss. Das MuseumsnachtTicket gilt nicht nur bis in die Nacht hinein, sondern auch am folgenden Sonntag für alle teilnehmenden Museen und Kulturorte“, ergänzt die Leiterin des Kulturamtes Carola Metz.
Kulturelle Teilhabe als Motto für die nächsten Jahre
Erstmals haben sich die Einrichtungen ein gemeinsames Thema für die kommenden vier Jahre gegeben. Unter dem Motto „Teilhabe“ werden Ideen, Formate und Zugänge angeboten, die noch mehr Menschen die Möglichkeit eröffnen, die Ausstellungen in Kassel zu entdecken und sich in den Museen willkommen zu fühlen. Dieser Ansatz spiegelt sich auch im neuen Erscheinungsbild wider, das eine zeitgemäße Formensprache mit den Themen der Teilhabe und Öffnung verbindet und auf diese Weise mehr Menschen einladen möchte, das vielfältige Kulturangebot Kassels kennenzulernen und zu erleben.
Auch in diesem Jahr sind die großen Kasseler Museen mit all ihren Häusern wieder mit dabei. Hessen Kassel Heritage öffnet Schloss Wilhelmshöhe, die Neue Galerie, das Hessische Landesmuseum und das Marmorbad. Dr. Martina Lüdicke von der Sammlung Regionalgeschichte und Alltagskultur im Hessischen Landesmuseum erläutert: „Hessen Kassel Heritage ist es zur Museumsnacht ein großes Anliegen, ein Kulturangebot für alle anzubieten. Daher setzen wir in den einzelnen Häusern unterschiedliche Interessensschwerpunkte und bieten Führungen in einer Vielzahl von Sprachen an.“
Dr. Aymen Hamdouni, Diversitäts-Manager bei Hessen Kassel Heritage erklärt: „Ergänzend bieten wir Führungen mit Menschen an, die uns in ihrer Muttersprache durch die Ausstellung führen und so einen ganz neuen Blick in unsere Museen ermöglichen. Wir hoffen so möglichst viele Menschen für Museen begeistern zu können, die diese bisher für sich noch nicht entdeckt haben.“
Fokus auf Mehrsprachigkeit
Mit dem Fokus auf Mehrsprachigkeit trägt die Museumsnacht der kulturellen Vielfalt der Stadt und der internationalen Herkunft vieler Menschen Rechnung. Daher finden sich in diesem Jahr besonders viele mehrsprachige Angebote im Programm – von Englisch, über Türkisch, Polnisch bis hin zu Persisch.
Als Museum, das unter anderem das Ziel verfolgt, sich der menschlichen Endlichkeit facettenreich und kulturübergreifend zu widmen, setzt das Museum für Sepulkralkultur schon viele Jahre auf ein mehrsprachiges Angebot zur Kasseler Museumsnacht. „Wir freuen uns auf die Vielfalt der Besucherinnen und Besucher und laden sie ein, mit uns einzutauchen in die Themen Sterben, Tod und Trauer. Unser Programm ist unterhaltsam wie berührend, bindet die Besucherinnen und Besucher aktiv mit ein und setzt bei ihrem Alltag an – etwa mit einer Führung zu der Frage, wie modisch der Abgang sein kann“, sagt Gerold Eppler, stellvertretender. Direktor des Museums für Sepulkralkultur.
Hugenottenhaus und Karlskirche als neue Standorte dabei
Die Kasseler Museumsnacht bietet auch viel Neues: Das erste Mal dabei ist das Hugenottenhaus, das in seinem fünften Jahr unter der Organisation von Silvia und Lutz Freyer die Ausstellung „Bernsteinzimmer“ zeigt und aufgrund nicht vorhandener Beleuchtung am Samstag bis Mitternacht den Besuch mit Taschenlampenführungen ermöglicht.
Als weiterer Kulturort in der Innenstadt bereichert in diesem Jahr die Karlskirche das Programm. Mit ihrem Glockenspiel, dem Carillon, besitzt die Kirche eine Besonderheit, wie sie nur in wenigen Städten in Deutschland zu finden ist. Ergänzend zur Ausstellung über „Glocken aus aller Welt“ sind Musikerinnen und Musiker eingeladen, die im Laufe des Abends Konzerte für das Publikum auf dem Vorplatz spielen werden.
Palais Bellevue feiert nach Umbau Eröffnung
Am Tag der Museumsnacht feiert ein neuer Kulturort seine Eröffnung: Das Palais Bellevue ist nach seinem Umbau wieder für Besucherinnen und Besucher zugänglich. Das städtische Kulturhaus mit Fokus auf Musik und Literatur beherbergt zukünftig das Spohr Museum, das Literaturhaus Nordhessen und die Stiftung Brückner Kühner.
Das Spohr Museum und die Stiftung Brückner Kühner gestalten das Programm zur Museumsnacht im Palais Bellevue. Im Erdgeschoss wird eine raumgreifende Audioinstallation der Klangkünstlerin Clara Oppel zu erleben sein; auf zwei Etagen hat das Spohr Museum seine neue Dauerausstellung eingerichtet, die sich dem Leben und Werk des Komponisten, Geigers und Dirigenten Louis Spohr widmet und darüber hinaus die Kasseler Musikgeschichte greifbar werden lässt.
documenta
An verschiedenen Orten zeigt sich die enge Beziehung zwischen der documenta und der Stadt Kassel. „Events wie die Museumsnacht bieten ein großes Potenzial, mit unseren Themen noch mehr Menschen zu erreichen. Ich freue mich daher, dass wir uns dieses Mal zusätzlich zum vielseitigen Programm im Fridericianum mit einem attraktiven Filmprogramm des documenta archivs beteiligen. Außerdem werden wir das documenta forum und 7.000 Eichen e.V. zu Gast in der documenta-Halle haben“, präsentiert Prof. Dr. Andreas Hoffmann, Kulturmanager und Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum gGmbH das Programm.
Moritz Wesseler, Direktor des Fridericianum, ergänzt: „Möglichst vielen Menschen einen Zugang zur Kunst der Gegenwart zu ermöglichen, ist eine der zentralen Zielsetzungen unserer neuen Kompetenzstelle für Bildungsarbeit. Es werden vielfältige Vermittlungs- und Erlebnisformate – wie kreative Workshops und Kindervernissagen – für Jung und Alt angeboten. Parallel zu der großen Ausstellung TIDE von Tauba Auerbach, präsentieren wir außerdem die DIAGONAL PRESS LIBRARY: Eine Bibliothek, in der Auerbachs Bücher, Plakate, Fahnen, Spielwürfel oder Schmuck erforscht und ausprobiert werden können.“
Kinder- und Familien-Programm
Auch für Kinder wird ein buntes Programm geboten. Zwischen 17 und 20 Uhr versprechen Mitmachaktionen und Familienführungen Spaß und Information für Kinder verschiedener Altersstufen.
„Die familienfreundlichen Sonderausstellungen ‚Filmreif‘ im Stadtmuseum und ‚Elefanten‘ im Naturkundemuseum laden Menschen allen Alters zum Entdecken ein. Darüber hinaus bietet ein umfangreiches Kinderprogramm – sei es beispielhaft ‚Herr Müller und seine Gitarre‘ im Stadtmuseum – oder die vielen Draußen-Mitmachaktion rund ums Naturkundemuseum – speziell unseren jüngeren Gästen vielfältige Unterhaltung“, stellt Prof. Dr. Kai Füldner, Leiter der Städtischen Museen, das diesjährige Programm zur Museumsnacht vor.
Zum Mitnehmen nach Hause gibt es eine Neuauflage des Museumsspiels „MonumentMal!?:“, das zur „Kasseler Woche der Museen“ 2021 entwickelt wurde. Die Spielenden begeben sich auf die Reise durch neun Kasseler Museen, beantworten spannende Fragen und lösen lustige Zeichen- und Pantomime-Aufgaben. In diesem Jahr sind neue Wissens- und Aktionskarten hinzugekommen.
Für alle unter 18 Jahren gibt es weiterhin ein kostenfreies Ticket, das sowohl als Eintrittskarte in die teilnehmenden Häuser als auch als Ticket für den ÖPNV gilt.
Kultur verbindet
Nächtliche Öffnungszeiten, ungewöhnliche Veranstaltungsformate, überraschende Sichtweisen und niveauvolle Unterhaltung: Die Museumsnacht verbindet die etablierten Museen mit der freien Kulturszene sowie jungen Akteurinnen und Akteuren und verspricht ein attraktives Programm für alle Generationen. So wird die Kasseler Museumsnacht 2023 wieder die kulturelle Vielfalt Kassels in einer besonderen Atmosphäre präsentieren.
Dank
Oberbürgermeister Dr. Sven Schoeller dankte den zahlreichen Unterstützerinnen und Unterstützern der Veranstaltungen in den beteiligten Museen und Kultureinrichtungen sowie den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Förderern der Kasseler Museumsnacht 2023: Arbeitgeberverband HESSENMETALL Nordhessen • EAM GmbH & Co. KG • Helaba Landesbank Hessen-Thüringen • Hessische / Niedersächsische Allgemeine • HÜBNER GmbH & Co. KG • Kassel Marketing GmbH • Kasseler Sparkasse • Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG • Nordhessischer VerkehrsVerbund • Plansecur Finanz GmbH • SEFE GmbH • sera GmbH • Städtische Werke AG • Stadt Kassel • Ströer Deutsche Städte Medien GmbH • SV SparkassenVersicherung • Volksbank Kassel Göttingen eG. (pm)