MELSUNGEN. In den letzten Wochen häufen sich in Melsungen die Beschwerden, dass Straßen zugeparkt, oder Wendehammer und Zufahrten durch geparkte Fahrzeuge nicht nutzbar sind. Dieses Problem betrifft insbesondere Großfahrzeuge, wie die von der Müllabfuhr, Räum- und Streudiensten, aber auch die von Rettungsdiensten und der Feuerwehr.
Oft werden auch Fahrzeuge gegenüber von Einmündungen abgestellt, was zu Behinderungen und Zeitverlust durch das Rangieren führt. Teilweise sind diese Behinderungen von den Fahrern unbeabsichtigt, da ihnen der Parkverstoß (Parken gegenüber Ausfahrten) nach § 12 Straßenverkehrsordnung nicht bewusst ist.
Gerade, wenn die Fahrzeuge der Rettungsdienste nicht durchkommen, kann es zu lebensgefährlichen Zeitverzögerungen oder Ausweitung der Schäden kommen. Aber auch das Parken über Hydranten, die zur Löschwasserversorgung dienen, wird immer öfter beobachtet. Viele Verkehrsteilnehmer wissen anscheinend nicht, dass das Parken auf Schachtdeckeln, zu denen auch die Hydranten gehören, nach der Straßenverkehrsordnung nicht erlaubt ist. Die Hydranten werden durch 25 cm x 20 cm große weiße Schilder mit rotem Rand kenntlich gemacht. In der Aufschrift tragen Sie ein großes „H“ mit der Angabe des Wasserrohrdurchmessers und der Entfernung des Hydranten von dem Schild. Diese Hinweisschilder sind meistens am Straßenrand oder an Laternenpfählen aufgestellt.
Ordnungspolizistin Sandra Greb, die mit weiteren zwei Mitarbeitern des Ordnungsamtsbezirks den Verkehr nicht nur in Melsungen, sondern auch noch in weiteren vier Kommunen überwacht, spricht von einer immer größer werdenden Ignoranz der Verkehrsteilnehmer. Einbahnstraßenregelungen und Halteverbotsschilder werden ignoriert. Dies kommt sogar vor, wenn die Ordnungspolizisten direkt danebenstehen. Sehr oft hören die Ordnungspolizisten, wenn sie die Verkehrsteilnehmer auf ihr Fehlverhalten ansprechen, die Aussage: „Wir bleiben doch nur zwei Minuten hier stehen“, oder auch „Seid doch nicht so kleinlich“. Sie betont, die verkehrslenkenden Maßnahmen wurden nicht aus Jux und Tollerei eingeführt, sondern um die Straßen für die berechtigten Verkehrsteilnehmer oder Rettungsahrzeuge, gerade in der engen Melsunger Innenstadt, offen zu halten. Leben kann davon abhängen! Nicht auszudenken, wenn Löschfahrzeuge und die Drehleiter bei Bränden, oder Rettungswagen auf der Fahrt zu Personen, die in Lebensgefahr schweben und dringend ärztliche Hilfe benötigen, nicht durchkommen.
Stadtbrandinspektor Frank Ebert, Ordnungsamtsmitarbeiterin Jennifer Zwillenberg und Ordnungspolizistin Sandra Greb, rufen dazu auf, gerade beim Parken Vernunft und Einsicht walten zu lassen. Vor dem Aussteigen ein Blick in das Umfeld, kann helfen. Schon dann dürfte den meisten Autofahrern klar sein: „Wenn ich mein Fahrzeug so stehen lasse, kann hier kein LKW, Müll- oder Rettungsfahrzeug mehr durch.“ Auch die Bewohner der Innenstadt sind gefordert. Das Fahrzeug im Halteverbot direkt vor dem eigenen Haus stehen lassen, geht gar nicht.
Ein weiteres Manko kann bei Einsätzen zu Zeitverzögerungen führen. An vielen Häusern sind nur ganz kleine, oder nicht einsehbare Hausnummern angebracht. Eine von der Straße aus zu erkennende und am besten nachts beleuchtete Hausnummer hilft den Rettern, schnell das entsprechende Haus zu finden und vermeidet Zeitverlust durch die Suche nach dem entsprechenden Gebäude. (zot | pm)
Internet: Feuerwehr Melsungen